Impuls: 10 Thesen über gute Organisationsgestaltung

Ich war und bin beeindruckt von den 10 Thesen von Dieter Rams über gutes Produktdesign. Aus meiner Wahrnehmung von gutem Design treffen sie mit wenigen Worten den Punkt.
Die „gute“ Gestaltung einer Organisation ist ähnlich schwierig. Sowohl in der Planung, wie auch in der Umsetzung.
Gerade weil der Mensch nicht nur „Nutzer“ der Organisation ist, sondern als integraler Bestandteil darin wirkt und seine LebensZeit verbringt. Mit den folgenden 10 Thesen möchte ich Anregung geben diese Punkte während der Gestaltung und der „Laufzeit“ der Organisation zu beachten und zu reflektieren.
Gute Orga-Gestaltung ist inno-konservativ
Sie bewahrt das Gute und öffnet für das Neue. Die meisten Organisationen schöpfen ihr Möglichkeiten zur inneren Erneuerung nicht aus. Die technologische Entwicklung bietet immer wieder neue Ausgangspunkte für innovative Organisationskonzepte. Die Kunst ist, diese zu nutzen ohne bewährtes zu zerstören. Innovative Konzepte stehen oft im Zusammenhang mit innovativer Technik und stellen immer den Mensch in den Fokus.
Gute Orga-Gestalt macht effizienter, effektiver und menschlicher
Ein Organisation dient dazu, eine Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Dazu müssen die Prozesse und Strukturen so geschaffen sein, dass die Menschen sich für die gemeinsame Zielsetzung  engagieren können und wollen. Eine gute Organisationsgestaltung fokussiert auf diese Anforderung und eliminiert alle potenziellen Störfaktoren.
Gutes Orga-gestalt ist sichtbar
Die Qualität ist wesentlicher Bestandteil der Wirkung einer Organisation. Strukturen und Prozesse in denen Menschen einen großen Teil der Lebenszeit verbringt, prägen die persönliche Wahrnehmung und beeinflussen das Wohlbefinden. Positiven Einfluss auf die Organisation und unsere Gesellschaft kann nur haben, was für den Menschen gestaltet wurde.
Gute Orga-Gestalt sagt etwas über die Organisation aus
Sie macht die Werte und Kultur der Organisation sichtbar und trägt diese nach außen. Sie ist aktives Element der Kommunikation und damit der Verwirklichung der Vision.
Gute Orga-Gestalt ist ehrlich
Sie zeigt die Realität der Denke und Reife der Organisation. Sie wirkt weder fortschrittlicher, noch konservativer als sie in Wirklichkeit ist. Sie versucht nicht die Beteiligten durch Versprechen zu manipulieren, die sie dann nicht halten kann.
Gute Orga-Gestalt ist unaufdringlich
Organisationsstrukturen, die auf ihre Wirkung optimiert sind, haben Werkzeugcharakter. Sie sind in erster Linie menschlich und dazu funktional. Ihre Gestalt sollte neutral sein, die Prozesse zurücktreten lassen und dem Menschen Raum zur Selbstverwirklichung geben.
Gute Orga-Gestalt ist langlebig
Sie vermeidet modisch zu sein und wirkt deshalb nie antiquiert. Gleichzeitig lässt sie Raum für Anpassungen an die Dynamik und den Fortschritt, ohne sich immer wieder neu erfinden zu müssen.
Gute Orga-Gestalt ist konsequent bis ins letzte Detail
Nichts darf der Willkür oder dem Zufall überlassen werden. Gründlichkeit und Genauigkeit der Gestaltung sind letztlich Ausdruck des Respekts vor allen Stakeholdern der Organisation.
Gute Orga-Gestalt ist umweltbewusst
Das Gestalt leistet einen wichtigen Beitrag zum positiven Zusammenwirken der Organisation mit ihrer Umwelt, d.h. allen Stakeholdern. Sie bezieht die Schonung aller Ressourcen und die Minimierung physischer und psychischer Belastungen für die direkt und indirekt Beteiligten mit ein.
Gute Orga-Gestalt ist sowenig Gestaltung wie möglich
Weniger Verformung ist mehr Gestaltung. Sie konzentriert sich auf das Wesentliche, statt die Organisation mit Überflüssigem zu befrachten. Zurück zum Puren, zum Einfachen, zum Menschlichen!
Welche weiteren Punkte fallen Ihnen/Euch ein, die aus eine besondere Betrachtung und Erwähnung verdienen?